Das WAM-Turnier in Altbach findet im Gruppen-Modus statt. Je 4 Spieler ähnlicher Stärke spielen in einer Gruppe jeder-gegen-jeden um den ersten Platz.
In Gruppe 3 endeten alle Spiele unentschieden, sodass der Sieger im Blitzen ermittelt werden musste. Hier konnte sich Mario Weißenberger mit 4/6 durchsetzen.
In Gruppe 2 ließ Stefan Lehmann alle hinter sich, und gewann mit deutlichem 3/3.
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Französisch Tarrasch-Variante 3...Sf6 4.e5 Sd7 5.Ld3 c5 6.c3 Sc6
7.Sgf3 Der Hauptzug wäre hier Se2, um den Damespringer nach f3 zu lassen und d4 weiter zu überdecken, doch Weiß hat andere Pläne. 7...Db6 8.0-0 cxd4 9.cxd4 Sxd4 10.Sxd4 Dxd4 Schwarz nimmt das Bauernopfer an. In der Folge muss er sich jedoch beeilen in der Entwicklung hinterher zu kommen. Viele offene Linien, und die Dame in der Mitte bieten Weiß mehr als ausreichende Kompensation. 11. Sf3
Von den 4 möglichen Fluchtfeldern ist b6 am solidesten, und daher auch am meisten gespielt. Zum Beispiel 11...Db6 12.Da4 Db4 13.Dc2 Dc5 - versucht die schwache Dame abzutauschen und lässt die weiße Dame auf kein Angriffsfeld, sodass sie sich mit e2 begnügen muss (11...Dg4?! 12.h3 Dh5 13.Da4 Le7 14.Kh2 f5 15.Le3 0-0 16.Tac1 +/=)
11...Db4?! 12.a3 Da5 13.Ld2 Db6 14. Da4 schenkt weiß 2 Tempi im Vergleich zur Hauptvariante. Außerdem ist das Feld b4 nun überdeckt, und Schwarz kann die weiße Dame nicht mehr von der 4. Reihe vertreiben.
14...a6?! sieht schon fast erzwungen aus, denn es droht La5 - Dxb2 - Tfb1 mit Damengewinn. (14...Lc5 mit der Idee 15.La5? Dxb2 16.Tfb1?? scheitert an 15.Tac1) Jedoch ist 14...Dd8 besser, denn dort muss die Dame sowieso hin, und a6 ist kein nützlicher Zug, sondern versperrt eher den Läufer.
15.Tfc1 Lc5 16.Dh4 Le7 17.Dg4 g6 18.b4 Weiß hat keine Eile am Königsflügel anzugreifen. In überlegener Stellung lohnt es sich, Tempi zur weiteren Einschränkung des Gegners aufzuwenden.
18...0-0 Jetzt da Schwarz rochiert hat, wird angegriffen. 19.h4 f5! 20.Dg3 Schlagen wäre hier ein großer Fehler, das es der schwarzen Entwicklung hilft und der Springer mit Tempo kommt.
20...Tf7 21.Tc3 Sf8 22.Tac1 Dd8 Weiß nimmt sich die Zeit, auf der c-Linie zu verdoppeln, bevor er weiter angreift, da
Schwarz immer noch in der Entwicklung festhängt.
23.h5 Ld7 24.Sg5 Lc6?? Schwarz gibt unnötig die Qualität. Das zeigt deutlich wie sehr sich der Nachziehende schon unter Druck sieht. Der Turm
ist jedoch ein wichtiger Verteidiger. 24...Lxg5 25.Lxg5 Db8! 26.Lf6? Txf6! 27.exf6 Dxg3 wäre ausgeglichen
25.Sxf7 Kxf7 26.hxg6 Sxg6 27.Dh3 Sh4? Spielt mit der Gabeldrohung auf f3, sowie vielleicht einem späterem Abzug des Läufers auf den König mit d4.
Das ganze funktioniert jedoch weder taktisch (28.g3 Sf3+ 29.Kg2 Sxd2 30.Txc6 bxc6 31.Txc6 +/-) noch positionell (der Springer sollte als letzter Verteidiger beim König bleiben. Das Einfallen der
Dame über die h7 muss durch den König gestoppt werden.)
Die schwarze Königsstellung zeigt zu viele Löcher, die schwarzen Bauern im Zentrum durch e5 gelähmt, der Turm auf a8 nicht im Spiel, zu dem kann Weiß jeder Zeit die Qualität auf c6 zurück geben.
28.Le2 verhindert Sf3 28...Ke8 29.g3 Sg6 30.Dxh7 Sxe5 31.Dh8+ Kd7 32.Dxe5 Lf6 (alles andere ist noch
schlechter z.B. 30...Sg8? 31.Dg7 Kd7 32.a4!) so werden zumindest die Läufer und die Zentralbauern etwas mobil.
33.Df4 Dh8 34.Tc2 Tg8 erst jetzt kommt der Turm ins Spiel und Schwarz bekommt zum ersten Mal Gegenspiel 35.Dh6! im Keim erstickt 35...Dxh6
36.Lxh6 der Rest ist mit einem Turm mehr nicht schwer zu gewinnen.
36...Th8 37.Ld2 d4 droht Th1# 38.f3 e5 39.Lxa6 Lxf3 40.Tc7+ Kd6 41.Lb5 f4? Hier hätte Schwarz noch einmal etwas versuchen können: 41...Th1+ 42.Kf2 Th2+ 43.Ke1 Th1+ 44.Lf1 - verhindert das Dauerschach, und nun f4! (droht fxg3 - g2)
45.Kf2 (falls fxg3?? Lh4#) Ld5 46.gxf4 Th2+! 47.Ke1 (47.Kg3 Txd2 48.fxe5 Lxe5+ 49.Kg4 Le6+ Remis) Lh4+ 48.Ld1 Lf3+ 49.Kc2 Kxc7 - Remis -- Aber Weiß hat noch
45.Tf7! Ke6 46.Kf2!! Ld5 47.Txf6 Kxf6 48.gxf4 +/-
42.Kf2 e4? 43.Lxf4+ Ke6 44.Ld7+ Kf7 45.Lg4+ Kg6 46.Lxf3 e3+ 47.Kg1 b5 48.T7-c6 d3 49.Lxe3 1:0